Philosophische Reflexionen aus dem Gefängnis
„Und so bliebe von allem schließlich nur eins: die Gelegenheit, sich selbst, seiner Umgebung und dem Herrgott nachzuweisen, dass ich hinter dem stehe, was ich tue, es ernst meine und also auch imstande bin, die Folgen zu tragen“ – so schrieb der tschechische Dramatiker und Bürgerrechtler aus dem Gefängnis Pilsen-Bory am 20. März 1982 an seine Frau Olga. Václav Havels Briefe stellen ein Vermächtnis der europäischen Geistesgeschichte dar. Es sind Briefe aus Liebe und in philosophischer Suche nach Horizont und Wahrheit für eine freie Gesellschaft.
Auf dem zweiten gemeinsamen Studientag zum humanistischen Briefzeugnis politischer Häftlinge werden die zentralen Begriffe von Václav Havels Anschauungen dargelegt. Die Bezüge zur französischen Existenzphilosophie, zum Begriff der Transzendenz und zu gegenwartsnaher Verantwortung werden neben anderen behandelt. Havel konnte in den langen Jahren der Haft lesen und Briefe schreiben. Sein Denken geht auch dem absurden Sinn seines Eingesperrtseins nach, lange bevor er in das Amt des Präsidenten der Republik nach demokratischer Wahl kam. „Dass ich trotz aller Prüfungen – vielleicht – nicht zum Hampelmann geworden bin“; dieses Briefwort verdeutlicht, wie sehr Systemkritiker im Kommunismus um Anerkennung ringen mussten.
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Eine Veranstaltung der Evangelischen Akademie Sachsen in Kooperation mit der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden und dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.