„Liebe Schlotters – Liebe Wölfe“
Aus der Einladung zum Abendessen erwuchs eine lebenslange Freundschaft unter Schriftstellern: Anna und Friedrich Schlotterbeck lebten seit 1956 in Groß Glienicke bei Potsdam, hinter ihnen lagen KZ-Haft und Exil, Übersiedlung in das kriegszerstörte Dresden und Verhaftung durch den Staatssicherheitsdienst. Christa und Gerhard Wolf zogen 1962 nach Kleinmachnow, ins Potsdamer Umland. Sie genossen bei den Schlotterbecks eine rückhaltlos offene Gesprächskultur, die ihnen kritische Einblicke in die politische Gegenwart gewährte. Zugleich waren ihre Treffen von Lebensfreude und Gelassenheit geprägt, vom Anspruch, nach allen Entbehrungen das Leben zu genießen.
Der Schauspieler Marcus Kaloff und der Literaturwissenschaftler Jan Kostka gehen den Zeugnissen dieser Freundschaft nach. Gelesen wird aus Briefen und Erinnerungen, in denen Christa Wolf und Friedrich Schlotterbeck die Möglichkeiten politischen Engagements verhandeln, aber auch der Schriftstelleralltag und Kochrezepte ihren Platz haben. Dabei werden die bewegten Biografien von Anna und Friedrich Schlotterbeck rekonstruiert – ein Porträt zweier Menschen entsteht, die trotz aller schmerzlichen Erfahrungen „eine Oase von Freundlichkeit, Zuneigung, Erfahrung, von Unerschrockenheit, Heiterkeit und Witz“ (Christa Wolf) schufen.
Eine Veranstaltung der Gedenkstätte Bautzner Straße in Kooperation mit der Gedenkstätte Münchner Platz Dresden / Stiftung Sächsische Gedenkstätten.